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Hinterachse DAF 44/55 VariomaticBlechteile vorbereiten
Die Schwingen der Hinterachse sind Blechkörper, auf denen die tragenden
Schraubenfedern Eine neue Hinterachse muss her ! Als zentralen T-Träger habe ich ein gebrauchtes Teil genommen. Die Schwingen sind "new old stock".
Zum Ausziehen der Außenringe der Kegelrollenlager der Schwingen
im T-Träger verwende ich einen Innen-Auszieher von Kukko.
Zum Einpressen der neuen Außenringe verwende ich einen originalen Einschlagstempel von DAF (nicht für diesen Zweck vorgesehen, aber verwendbar). Da er sehr breit ist, geht das zunächst nur bündig. Für den weiteren Einpressvorgang habe ich einen alten Außenring rundherum am Schleifbock etwas abgeschliffen, sodass er von Hand in die Lagerbohrung eingeführt und auch wieder herausgezogen werden kann. Im rechten Bild ist zu sehen, wie der so im Außendurchmesser reduzierte Hilfsring dazu dient, den neuen Lageraußenring einzupressen (Klicken zum Vergrößern). Der weitere Einbau muss streng nach Werkstätten-Handbuch erfolgen !
Einstellen der Lagervorspannung Nach der Montage aller benötigten Teile wird die Scharnierbolzen-Mutter mit 100...120 Nm angezogen (Drehmoment-Schlüssel!) und daraufhin die Lagervorspannung ermittelt. Die richtige Vorspannung ist für die Lebensdauer des Lagers und auch für die Funktion der Variomatic von entscheidender Bedeutung. Hierfür wird das Drehmoment gemessen, welches das vorgespannte Lager der Drehbewegung entgegensetzt.
Werksvorgabe für das Drehmoment sind 1...10 cmkg (= 0,1...1 Nm). Bei einem Hebelarm von 10 cm an der aufgesteckten Rätsche entspricht das einer Zugkraft von 0,1...1 kg. Da die menschliche Anatomie keine exakten Kreisbewegungen ermöglicht, kann die Messung nur sinnvoll erfolgen, wenn der Messbereich der Federwaage genau 0...1 kg beträgt - bei gleichzeitig sehr guter Ablesbarkeit. Gemessen wird im Übrigen nicht das Losbrechmoment, sondern das Drehmoment in der Bewegung. Ist das gemessene Drehmoment zu hoch oder zu niedrig, muss entsprechend ein dickerer oder dünnerer Abstandsring eingesetzt werden. Nachtrag: Habe nun zwei Torsiometer beim bekannten Internet-Auktionshaus erstanden. Mit der Federwaage hat es aber auch gut geklappt. Nachteil der Federwaage: Die Rotationsachse muss senkrecht stehen, sonst verfälscht das Gewicht des Hebelarms (= Rätsche) die Messung.
Bei den Aufhängeblöcken gab es (mindestens) zwei verschiedene Ausführungen
mit unterschiedlicher Höhe.
In der Ausgabe 12/1972 gibt es den Aufhängeblock nur zusammen mit der unteren Scheibe Nr. 9 (892 339) unter einer kombinierten Ersatzteilnummer. Gemeint ist hier vermutlich der Aufhängeklotz 225 712, der in meinen Onderdelenboekjes nicht einzeln erwähnt wird. Die untere Scheibe gehört meines Erachtens jedoch ausschließlich zu der niedrigeren Ausführung 892 839, damit diese ungefähr die gleiche Bauhöhe erreicht wie 225 712. Die obere Scheibe So (siehe Bild) konnte ich bei keinem der von mir untersuchten Aufhängeblöcke nachweisen. Wer weiß hier Genaueres?
Zum Zerlegen spannt man die gebrauchten Aufhängeblöcke in einen großen Schraubstock ein. Der Kopf des Schraubenbolzens wird in ein Rohrstück gepresst.
Weitere Achsteile und Tankaufhängung Bei den meisten Teilen bietet sich Sandstrahlen als optimale Entrostungsmethode an. Bei einigen kann auch eine Feuerverzinkung erfolgen. Metallteile mit Gummibestandteilen dürfen dagegen nur galvanisch verzinkt werden und Tragefedern überhaupt nicht.
Beim Anheben des Fahrzeugs bleibt die Achse auf dem Boden stehen - sofern man keine Schraube vergessen hat !
Die Aufnahmen der Schraubenfedern stehen meistens voller Wasser und
sehen entsprechend aus.
Wer keine Möglichkeit hat, seinen Unterboden trockeneis- und/oder sandzustrahlen, sollte viiel Zeit für das gründliche Abschleifen des Unterbodens einplanen ! Im Anschluss habe ich Unterboden und Hohlräume mit Fertan behandelt, alles gründlich abgewaschen und schließlich einen normalen Lackaufbau vorgenommen. Die Hohlräume des Hecks wurden nach dem gründlichen Austrocknen mit Mike Sanders behandelt, der Unterboden mit Wachs.
Da das Onderdelenboekje Ungenauigkeiten enthält und auch die Schrauben-Abmessungen nicht enthalten sind, habe ich hier eine "Einkaufshilfe" zusammengestellt (Zeichnung anklicken!). Um ein "Festrosten" der neuen Stahlschrauben in den Aluminium-Getriebeärmen zu vermeiden:
Triefendes Fett und Wachs sind die beste Vorsorge für ein langes Achsenleben!
Innen stark verrostete Tanks sind m. E. ein Fall
für spezialisierte Fachbetriebe.
Die Tankspannbänder fertigt man am besten neu:
Bei der Montage: Zwischen Spannbänder und Tank Fettband legen, da sich hier meistens starker Rost bildet.
Die hinteren Radläufe rosten bei den DAF Variomatic
meist erst recht spät durch - aber irgendwann ist es auch hier soweit.
© 2007 C. Merten
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