Das Thema Bremsen umfasst drei Seiten:
Warnung Bremsenteile sind Sicherheitsteile! Diese Beschreibung kann
Sie ist lediglich als Diskussionsgrundlage gedacht. Ich übernehme keinerlei Verantwortung für etwaige Nachahmer! |
A Bremsschläuche Austauschintervalle Als sparsamer Mensch hebt man gute Teile auf
und verwendet Sie wieder: So auch gebrauchte Bremsschläuche, die
keinerlei Risse aufweisen.
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Die Enden der Bremsrohrleitungen weisen unterschiedliche Bördel-Formen
auf. Je nach Lieferant der Bremsschläuche kann es nun vorkommen,
dass die Enden der Bremsschläuche nicht zu den Enden der Rohrleitungen
passen. Das habe ich selbst bei einem namhaften Vertreter der DAF-Szene
erlebt: "Fest zuziehen, dann passt das schon". In obigem Bild sieht man, dass ein konvexes Ende der Bremsleitung (F-Bördel) in einen konkaven Konus auf der Bremsschlauchseite gehört. Bei dem gezeigten - korrekten - Bremsschlauch wurde der konkave Konus nachträglich eingefräst (unbekannt ob vom Hersteller oder vom Händler), was daran erkennbar ist, dass dort keine gelbe Chromatschicht vorhanden ist. Das ist völlig in Ordnung, jedenfalls tausendmal besser als zwei konvexe Formen mit Gewalt gegeneinander zu verschrauben! Das folgende Bild zeigt dagegen die unzulässige Kombination konvexer Formen: Nachtrag 1/2012: In einer Oldtimer-Zeitschrift wurde derletzt dargestellt,
dass die Herstellung eines E-Bördels in der Weise geschehen könne,
dass man lediglich mit einem Bördelgerät einen SAE-F-Bördel
herstellt und dann alles gut festzieht. Ein konvexes Gegenstück würde
das Ende der Bremsleitung dann passend eindrücken. |
B Bremsflüssigkeit DOT 3, DOT 4 und DOT 5.1 Bremsflüssigkeit der genannten Typen basiert auf Glykol-Verbindungen. Sie löst viele Lacke (auch den originalen DAF-Lack) und sollte daher nicht auf der Karosserie verkleckert werden. Andererseits wird sie oft zum Abbeizen von lackierten Kleinteilen verwendet. Die Bezeichnung "Bremsöl" ist irreführend und sogar
gefährlich, da der Eindruck entstehen kann, dass man den Bremsflüssigkeitsbehälter
bei zu niedrigem Stand zur Not auch einmal mit Motoröl auffüllen
könnte. Bremsflüssigkeit auf Glykol-Basis ist hygroskopisch, das heißt sie "zieht" Wasser. Dadurch sinkt die Temperatur, ab der sich Dampfblasen bilden und die Bremsanlage komplett ausfällt. Leider wird der Wechsel selbst von gelernten Kfz-Meistern gelegentlich falsch durchgeführt (selbst miterlebt!). Hierbei wird nur der Vorratsbehälter ausgesaugt und neu befüllt. Die im restlichen System enthaltene Flüssigkeit bleibt vollständig erhalten. Dies ist Pfusch, denn im Bereich der Radbremsen diffundiert das Wasser durch die Bremsschläuche und durch die Dichtmanschetten der Radbremszylinder. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Wassergehalt im Bereich der Radbremsen bis zu dreimal höher als im Vorratsbehälter sein kann. Daher ist es falsch anzunehmen, dass man durch ein Messen des Wassergehalts im Vorratsbehälter auf das Wexxeln verzichten könnte. Wenn sich bei hohem Wassergehalt und sportlichem Bremsen die Radbremsen dann einmal ordentlich erhitzen, bilden sich Dampfblasen und der Fahrer tritt ins Leere! Außerdem verrosten bei hohem Wassergehalt alle Bremsenteile von innen und sind schnell Schrott.
Die Bremsflüssigkeiten der eingangs gelisteten Typen unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Siedepunkt: Dieser steigt mit steigender Kennzahl. Für DAF Variomatic wurde ursprünglich DOT 3 angegeben, ich persönlich habe jedoch immer DOT 4 verwendet und damit niemals Probleme gehabt. Theoretisch könnte es aber Gummiteile geben, die sich mit den Legierungsbestandteilen von DOT 4 nicht vertragen. DOT 5 auf Silikonbasis Anders als die bisher beschriebenen Bremsflüssigkeiten basiert die Bremsflüssigkeit vom Typ DOT 5 auf Silikon und ist nicht hygroskopisch. Dies mag als großer Vorteil erscheinen, aber abgesehen davon, dass es in Deutschland keine allgemeine Betriebserlaubnis für den Einsatz dieses Typs gibt (Beständigkeit der Gummiteile unklar), gibt es auch folgendes Gerücht: Wenn beim Wechsel der Bremsflüssigkeit Wassertröpfchen mit
in das System gelangen (oder dort verbleiben), so werden diese chemisch
nicht von der Bremsflüssigkeit aufgenommen, sondern bleiben als Wassertröpfchen
erhalten. Dementsprechend werden diese Wassertröpfchen im drucklosen
Zustand bereits bei 100 °C Dampfblasen bilden, wodurch der Fahrer
bei der nächsten Bremsung ins Leere tritt. |
C DAF 33 Radbremsen Leider werden die Radbremsen gerade beim DAF 33 oft falsch zusammengebaut - und dies keineswegs nur von Hobbyschraubern! Das folgende Bild zeigt die richtige Einbaulage aller Teile an der Hinterachse (Beifahrerseite):
Das folgende Photo zeigt die Verhältnisse an der Fahrerseite:
DAF 33 Sonstiges Bei der Montage der vorderen Bremstrommeln muss auf den Zustand der Druckscheibe und der Sicherungsscheibe geachtet werden. Leider findet man immer wieder Exemplare wie im folgenden Bild unten: Durch die zerstörte Blechnase entfällt die Sicherungsfunktion. Die Verwendung solcher Teile ist grob fahrlässig! Beim Sicherungsblech muss die Blechnase in der Nut des Achsbolzens nach außen zeigen, sie wird beim Anziehen quasi von der Mutter "überfahren". Nach dem Anziehen mit dem vorgeschriebenen Drehmoment muss mindestens ein Abschnitt des Sicherungsblechs an eine Außenfläche der Mutter angelegt werden, damit die Mutter gegen selbständiges Lösen gesichert ist (formschlüssige Sicherung). Ein weiteres Ärgernis stellen Radbolzen mit zerstörtem Gewinde dar. Dies geschieht typischerweise, wenn Autowerkstätten die Radmuttern nur aufstecken und dann mit dem Schlagschrauber "draufhalten". Zum Glück lassen sich diese Radbolzen ersetzen.
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© 2009 Chr. Merten |