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Überholung des Variomatic-Teils der Unterdruckanlage
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- für Fortgeschrittene -
Hilfsmittel:
- Manometer (0...-1 bar)
- Stopfen
- Adapter
- T-Stücke
- "Schlauchquetsche"
(Schlauchklemme)
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Dichtheit im hinteren Teil der Unterdruckanlage
überprüfen
- Manometer per T-Stück am Schongang-Ausgang des EMV
(elektromagnetisches Vakuum-Ventil) anschließen.
- Motor im Leerlauf drehen lassen, Schongangzweig der Unterdruckanlage
mit Unterdruck beaufschlagen. Bei DAF 55/66 z. B. über elektrischen
Schalter am Armaturenbrett, beim DAF 44 (unteres Bild) die Betätigungsstange
des rotierenden Vakuumventils aushängen und von Hand betätigen.
Das Manometer zeigt nun einen bestimmten Unterdruck an (z. B.
-0,4 bar).
- Mit der Schlauchquetsche (siehe Bilder) den Gummischlauch zwischen
EMV und T-Stück des Instruments luftdicht zusammendrücken. Der
Unterdruck am Instrument darf nun im Stand nicht abfallen.
- Fahren Sie ein paar hundert Meter: Der Unterdruck darf auch während
der Fahrt nicht nennenswert abfallen! Leichte Veränderungen können
sich anfangs dadurch ergeben, dass die Variomatic in den Schongang schaltet.
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Rückschlagventil im EMV überprüfen (DAF 55/66)
Ist der hintere Teil der Unterdruckanlage vollständig dicht, im
normalen Fahrbetrieb hält sich der Unterdruck aber dennoch nicht,
so sollte bei den DAF 55 und 66 das Rückschlagventil im EMV auf seine
Funktion geprüft werden.
- Den Motor im Leerlauf laufen lassen und wie oben beschrieben Unterdruck
in den Schongangzweig einleiten.
- Mit der Schlauchquetsche den Schlauch unterhalb des T-Stücks
des Manometers luftdicht zusammendrücken.
- Den Eingangsschlauch des EMV (vom Ansaugkrümmer herkommend) abziehen.
Das Manometer darf keinen Druckverlust anzeigen!
- Bei Funktionsmängeln: siehe die Beschreibung zur Reinigung
des Rückschlagventils.
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Test
an der primären Variomatic: Mit einer Unterdruckpumpe wie der "MightyVac
Prof. A" (erhältlich z. B. bei Scheuerlein)
die Dichtheit der Kammern direkt an den Trommelschläuchen prüfen. Der
Stutzen mit dem kleinen Durchmesser ist für den Schongang zuständig.
Bei Undichtigkeiten können folgende Teile verschlissen/beschädigt
sein:
- die flexible Buchse,
- der Simmerring in der flexiblen Buchse,
- die Simmerringe in der Durchführung,
- die Dichtflächen des Durchführungsrohrs.
Hinweis: Wenn die Trommeln im Stand dicht sind, heißt das leider nicht,
dass sie auch während der Bewegung dicht sind (siehe Test hier oberhalb).
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Flexible Buchsen prüfen/austauschen
Zeigt die Variomatic im stehenden oder drehenden Zustand Undichtigkeiten,
so sollten Sie Ihr Augenmerk zunächst auf die flexiblen Buchsen richten.
Das abgebildete Exemplar hatte direkt am Flansch einen - im verölten Zustand
- kaum sichtbaren Riss, durch den der Unterdruck entwich!
Soll eine neue flexible Buchse eingebaut werden, so darf der Simmerring
nicht in der Weise eingebaut werden, dass die Buchse auf den Tisch gestellt
und der Simmerring einfach eingetrieben wird. Die dabei wirkenden Kräfte
würden den Gummifuß sofort nachhaltig schädigen !
Der Einbau muss daher in der Form erfolgen, dass die Kräfte vom Absatz
(A) aufgenommen werden. In Ermangelung der entsprechenden Spezialwerkzeuge
behelfe ich mir mit einem alten Tannenbaumständer, der zufällig
genau den richtigen Durchmesser hat.
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Naben-Dichtungen in der primären Variomatic austauschen
Erforderlich sind:
- Simmerringe gemäß Ersatzteile-Handbuch
- Spezialwerkzeuge wie im Bild
- Seegerringe nach DIN 471 für Rohrdurchmesser 12 mm (haben
dann 11 mm Innendurchmesser)
- Lithiumfett der NLGI-Klasse 3 (!)
Hinweis zum Dorn 3-99-535337:
Der Durchmesser des vorderen Teils des Dorns soll laut Maßzeichnung 7,7...7,8
mm betragen, was leider nicht immer zum Innendurchmesser des Durchführungsrohrs
passt (Toleranzfeld des letzteren: 7,60...7,90 mm). Im
ungünstigen Fall ist der Dorn somit nicht bestimmungsgemäß einführbar.
Wenn Sie den Dorn neu anfertigen, sollten Sie den Dorn besser auf 7,60
mm abdrehen.
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Vorgehensweise
Der Austausch der genannten Teile hat streng nach Werkstätten-Handbuch
zu erfolgen. Hier werden nur einzelne Aspekte davon dargestellt.
1.) Der innere Simmerring darf nicht
mit einem Schraubenzieher herausgehebelt werden, um das dünnwandige Aufnahme-Rohr
nicht zu beschädigen !
- Den Simmerring mit einem Messer auf mittlerem Radius durchschneiden.
- Den inneren Teil mit einer kleinen, spitzen Zange herausziehen. Den
äußeren Teil des Simmerrings stehen lassen, er wird später zusammen
mit dem Kugellager ausgetrieben.
- Den nun zugänglichen kleinen Seegerring mit einer geeigneten Seegerring-Zange
entfernen. Hinweis: Die originalen Seegerringe sind sehr
spröde und werden beim Ausbau schnell einmal überdehnt. Immer durch
neue ersetzen!
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2.) Den Deckel auf einem Schraubstock mit Kupferbacken abstützen und
das Durchführungsrohr mit dem Dorn 3-99-535337 austreiben. Beim
Austreiben bleibt der äußere Simmerring leider meistens stehen - ganz
im Gegensatz zu der Beschreibung im Werkstätten-Handbuch. Zudem verliert
der dahinter liegende kleine Seegerring beim Durchtritt durch den harten
äußeren Simmerring üblicherweise seine "Ohren" und muss ersetzt
werden.
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3.)
Nun sind die Kugellager frei zugänglich. Mit Hilfe eines großen
stumpfen Schraubenziehers kann das jeweils gegenüberliegende Kugellager
mit Hammerschlägen vorsichtig ausgetrieben werden. Normalerweise werden
sie dabei nicht beschädigt und können weiter verwendet werden.
Alternativ: Das äußere Kugellager mit einem Innenauszieher herausziehen
und danach das dann gut zugängliche innere Kugellager mit einem Dorn heraustreiben.
Zurück bleiben nur die großen zentralen Seegerringe (siehe Bild).
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4.) Beim Wiederzusammenbau gemäß Werkstättenhandbuch
insbesondere auf Folgendes achten:
- Den Metallring zwischen innerem Kugellager und innerem Simmerring
nicht vergessen.
- Auf die Einbaulage des äußeren Simmerrings achten.
- Neue Seegerringe verwenden, da die alten, originalen sehr spröde
sind und beim Ausbau oft überdehnt werden. Sie können ihre
Haltefunktion dann nicht mehr erfüllen.
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© Chr. Merten 2008
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